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Lebensmittel für die Höhlen

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Die ursprüngliche, von Hand geschriebene Version dieses Berichtes ist detailreicher. Auch sie ist hier zu lesen, natürlich in abgeschriebener und daher einfacher zu lesender Form.

Am 14. September 1944 wurde Valkenburg bis an die Göhl befreit. Die Bevölkerung fand Unterschlupf im Labyrinth von Gängen, das im Laufe der Jahrhunderte bei der Gewinnung von Kalksteinen entstanden ist. Draußen, über ihre Köpfe hinweg, tobte ein Artillerieduell zwischen den Deutschen und den Amerikanern. Drohende Hungersnot in den Höhlen. Pierre Schunck musste etwas unternehmen.
Er fuhr mit einem amerikanischen Jeep samt Fahrer ins US Hauptquartier in Maastricht, wo ihnen jede Hilfe versprochen wurde.
Nach dem Krieg schrieb er seine Erinnerungen nieder.

Für die Bevölkerung von Valkenburg, die in den Höhlen Schutz gefunden hatte, wurde das Essen knapp. Ich fragte unsere Befreier ob sie helfen könnten. Am 16. September, als auch Maastricht befreit wurde, erhielt ich eine Nachricht, dass M.G. (= Militair Gezag, die US Militärbehörde) in Maastricht erbeutete deutsche Vorräte hatte und dass ich mich dorthin um Hilfe wenden könnte.
Zu diesem Zweck wurde mir ein Soldat mit einem Jeep zur Verfügung gestellt. Ich wurde gewarnt, dass die Deutschen aus der Anhöhe von Schimmert noch auf die südliche, befreite Talseite schossen und dass die Provinzstraße nach Maastricht im Schussfeld lag. Doch angesichts der Dringlichkeit mussten wir trotzdem fahren.
Über die leere Straße verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Ich sah nur Wolken von explodierenden Granaten über Ravensbosch.

Als wir im Hauptquartier in Maastricht ankamen, wurde ich zu einem überfüllten Wartezimmer geschickt, wo ich warten sollte bis ich dran war. Ich ging wieder nach draußen und kam mit meinem schwer bewaffneten Fahrer zurück, nachdem ich mein „Salamanderband“ (Zeichen des Widerstands) um meinen Arm gebunden hatte.
Der Fahrer fragte den Ordner nur: „Wo ist dein Commander?“. Sofort wurden wir zum Kommandanten des M.G. gebracht, an allen Wartenden vorbei. Ich legitimierte mich (indem ich auf das Armband zeigte) als der Chef der L.O. in Valkenburg. Der Commander stand zur Begrüßung auf, schickte alle Leute weg und fragte, was er für mich tun könnte. Ich bat um Nahrung für die Bevölkerung in den Höhlen, sowie um deren Transport. Und um medizinische Hilfe für die Kranken in den Höhlen.
Was den Transport betraf, so sagte er, könnte er sich darum kümmern. Mit der Hilfe des Lebensmittelkommissars Niesten konnte ich auf einen Teil von erbeuteten deutschen Bestände zählen.
Für die medizinische Versorgung würde das Rote Kreuz aktiviert werden. Den Lebensmittelkommissar habe ich in der Sphinx-Fabrik gefunden. Er hat hervorragend geholfen. In der Suppenküche von Sphinx wurde eine Anzahl von Tonnen mit warmem Essen gefüllt. (Gereinigte Mülltonnen)
Der Transporter erwies sich als großer LKW des ENCI-Zementwerks. Brot kam aus der „Maastrichtse Broodfabriek“, mit einem Lieferwagen eines örtlichen Drogisten. So war die Lebensmittelfrage also geregelt.
Nach ein paar Tagen kam das Rote Kreuz mit einem Arzt, einer Krankenschwester, einigen Offizieren und einer Handvoll Journalisten.

Später wurde die Nahrungsversorgung für die evakuierte Bevölkerung von Kerkrade fortgesetzt, die teilweise nach Valkenburg kam. Als es der US-Armee gelang, in das Kohlenrevier vorzurücken, hörte der deutsche Artilleriebeschuss auf. Die Bevölkerung konnte die Höhlen verlassen.



Album : Widerstand

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