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Zuteilungsamt Valkenburg, 1944

Originalgröße 2364 × 3358 px

L.0. Contacten 1940-1944
Rayon 8, District Z 18
Distributie-contacten: Willem Freysen
                       Vic. Willems
Büro                   Annie Cremers
Valkenburg

Im Laufe von 1943 und des Frühjahres 1944 hatten diese Kontakte es geschafft, bei jeder Verteilungsperiode zwischen 500 und 800 Blätter der Zuteilungskarten für die LO abzuzweigen.
  Seitenrand: Van Hinsbergen, der Direktor, war informiert.
Für den Distrikt waren diese Karten unbedingt notwendig, denn unsere Versteckten waren auf solche illegal erworbene Dokumente angewiesen, um sich zu ernähren. Der Kauf von Lebensmitteln auf dem Schwarzmarkt war ja nur für die finanziell sehr Kräftigen möglich.

Das für die Rationierung zuständige Amt stand inzwischen unter der Leitung eines N.S.B.ers, Bosch J.
  Seitenrand: Ramaekers und Bosch
Unser Kontaktteam befürchtete jeden Moment eine Überprüfung und dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden, die Defizite zu bereinigen, was zwangsläufig zu ihrer schweren Bestrafung führen würde.

Um sie aus dieser Notlage zu befreien, wurde von der L.O. Folgendes unternommen:

Ein Drucker in Amsterdam lieferte Drucksachen, die für die Illegalität selbst schwer zu realisieren waren. Dieser war bereit, Stammkarten unseres Zuteilungsgebietes zu fälschen. Mit diesen Stammkarten würden unsere Kontaktpersonen ihre Defizite bereinigen können.
Fussnote: Stammkarten meiner Frau und Frau Jaspers aus Klimmen waren dem Drucker weitergeleitet worden.
Während wir noch auf die Ausführung unseres Auftrages an diese Druckerei warteten, wurde sie von den Deutschen bei illegaler Arbeit entdeckt und geschlossen.


Anmerkung des Übersetzers: Der niederländische Widerstand nannte sich selbst „illegal“!
Nach Rücksprache mit der Distriktsleitung wurde beschlossen, das Zuteilungsamt zu überfallen und dort ein derartiges Chaos anzurichten, dass an eine Kontrolle der Lebensmittelkarten nicht zu denken war.

Die K.P. (Knokploeg = Kampftruppe) aus Heerlen wurde bereit gefunden, den Job zu erledigen, und zwar Kees (alias Piet Driessen). Dieser bat um einen Plan: Grundriss des Gebäudes, genaue Lage sowohl von vorne als auch von hinten, Art der Überwachung und die Stelle, an dem sich der Vorrat von Rationskarten und -Marken befand. Letzteres war für die gesamte Durchführung des Überfalles der schwierigste Punkt, denn die Marken und Karten lagerten in einem feuersicheren Tresor mit schwerer Tür.
Jeden Abend wurde der Tresorschlüssel mit dem gleichen Zeremoniell weg gebracht: zur Wache der Rijkspolitie (Gendarmerie) auf dem Emmaberg und dort in den Tresor, wo immer ein Polizist anwesend war. Der N.S.B. Direktor tat den Schlüssel für diesen Transport in einen großen Umschlag, auf den fünf Wachssiegel angebracht wurden und die Unterschrift des Direktors. Zwei bewaffnete Polizisten kamen jeden Abend um diesen Umschlag persönlich vom Direktor entgegen zu nehmen.
Am nächsten Tag wurde der Umschlag wieder mit der gleichen Eskorte in das Zuteilungsamt zurückgebracht.
Pierre Schunck

Album : Widerstand

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