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SchunckWeb1920: Die heerlener Schuncks werden staatenlos und merken es nicht
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mussten die Verlierer büßen. Die Donaumonarchie (Österreich-Ungarn) und das Osmanische (=Türkische) Reich fielen auseinander. Deutschland, das eine Revolution erlebte, musste eine ganze Reihe von Gebieten abtreten. Auch die heutigen »Ostkantone« von Belgien gehörten dazu. Hier liegt auch Eupen und das damals noch nicht eingemeindete Kettenis. Es ging hauptsächlich um das Wasser und das Holz (Stützen für den belgischen Kohlebergbau) in der Grenzregion, genauer gesagt im Hohen Venn. Die Region war und ist zum größten Teil deutschsprachig, teilweise spricht man Französisch (Malmedy). In der »Volksabstimmung«, die 1920 organisiert wurde, sollte die Bevölkerung lediglich über die persönliche Nationalität entscheiden können. Die Bevölkerung war zwar mehrheitlich nicht stark an die Nationalitätenfrage interessiert, aber man fühlte sich in Deutschland allein schon wegen der Sprache besser zu Hause. Dennoch wählte eine Mehrheit unter dem massiven Druck der Militärverwaltung von General Herman Baltia die belgische Staatsangehörigkeit. Die wichtigste Befürchtung war, dass die »deutsch«-Wähler ausgewiesen würden. Denn die »Abstimmung« war ja nicht geheim.
wikipedia: Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags, Eupen und Malmedy
Der Vertrag von Versailles von 1919 sah vor, dass in mehreren Grenzgebieten des Deutschen Reiches Volksabstimmungen stattfinden sollten, durch die die Zugehörigkeit der Gebiete entweder zum Deutschen Reich oder zu dessen Nachbarstaaten (Dänemark, Polen, Frankreich, Belgien) festgelegt werden sollte. Geregelt wurde dies in den Artikeln 88, 94 und 104 des Versailler Vertrags.
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