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Limburg 1940-1945,
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Alle Gefallenen des Limburger Widerstandes
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Cammaert schreibt über Mathieu Corbey: Vor dem Krieg arbeitete er für den militärischen Geheimdienst und sammelte Daten über deutsche Stellungen, Artilleriestellungen und Verteidigungsanlagen. Um Ostern 1940 stellte er zu seiner Verärgerung fest, dass deutsche Offiziere in Zivil die Niederlande als Touristen besuchten und sich die Verteidigungslinie in Limburg genau ansahen. [1.1]
Bei manchen war er nicht beliebt, weil er abstinent lebte und Vorsitzender des Vereins Sobrietas war. [2]
Außerdem war er Sekretär der Centrale Limburgsche Drankweer. [3]
Von 1934 bis zu seinem „unehrenhaften“ Rücktritt im Jahr 1941 war er Bürgermeister von Broeksittard. Diese Gemeinde lag östlich von Sittard an der deutschen Grenze und wurde nach seinem Rücktritt bald nach Sittard eingemeindet, natürlich unter einem Nazi-Bürgermeister.
Am 31. August 1941 ersuchte Corbeij das Innenministerium, ihn von seinem Amt als Bürgermeister von Broeksittard zu entbinden. Er konnte sich mit der Aushöhlung der Demokratie und der fortschreitenden Nazifizierung nicht mehr abfinden. Er wurde am 21. September 1941 entlassen. Zwischen dem 7. Januar 1942 und dem 8. Februar 1943 war er als Geisel in St. Michielsgestel inhaftiert. [1.1]
1943 wurde die LO mit dem Hauptziel gegründet, die Kräfte zu bündeln, um den Untergetauchten und anderen „Illegalen“ zu helfen. Mathieu Corbey gründete nach seiner Entlassung aus St. Michielsgestel eine Widerstandsgruppe in Sittard, blieb aber zum Ärger der Distrikte Roermond und Heerlen hartnäckig unabhängig. [1.1, p.658]
Cammaert schreibt über ihn in seiner Einleitung zusammenfassend: Sittard und Umgebung, ehemaliger Bürgermeister. Pionier des Widerstands. Hatte zahlreiche Kontakte zum Widerstand und spielte eine führende Rolle im Sittarder Widerstand. Er war an fast allen denkbaren Widerstandsaktivitäten beteiligt, blieb aber immer im Hintergrund. [1.2]
Es ging vor allem um die zahlreichen Kontakte des ehemaligen und zukünftigen Politikers:
Nach seiner Freilassung knüpfte er sofort Kontakte mit dem Ziel, eine Untergrundorganisation in der Region Sittard aufzubauen. So kam er in Kontakt mit dem Kriminologen Pater M.H. van Rooy OFM aus Sittard, dem Französischlehrer A.H. Simonis, dem Gerichtsschreiber des Bezirksgerichts Sittard, dem Juristen G. Dahmen, dem Rektor E. Pompen aus Ophoven-Sittard, dem Direktor des Krankenhauses, H.L.M. van der Hoff, dem Polizeikommissar J.J. Leentjens und mit P.J. Ronden, der als Elektriker bei den Staatsminen arbeitete. [1.1]
In Sittard arbeitete die LO eng mit der Knpkploeg (K.P.) unter der Leitung des bereits erwähnten Dolf Simonis zusammen.
Nach der Befreiung im Jahr 1944 war er eine Zeit lang stellvertretender Bürgermeister von Merkelbeek, Oirsbeek und Schinveld. Es folgte 1949 die Ernennung zum Bürgermeister von Nieuwstadt und er war auch Mitglied der Provinzialstaaten von Limburg. Corbey starb Ende 1950 im Alter von 64 Jahren. [3]
Der Nachname von Mathieu Corbey wird oft auch Corbeij geschrieben. Daher können Sie oben beide Varianten lesen. Offenbar ist dies in dieser Familie häufiger der Fall. [4]
Fußnoten