Eduardus Servatius Valentinus Maria Rutten <i>(Eduard)</i>
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Eduardus Servatius Valentinus Maria Rutten ist (noch?) nicht an den Wänden der Gedächtnisapelle aufgelistet
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Eduardus Servatius Valentinus Maria Rutten (Eduard)


 12-08-1923 Maastricht      23-04-1945 Flossenbürg, (21)
- Maastricht - Zwangsarbeit - Studenten - Untergetauchte -

    Bild: Wikimedia →→→

    Drei ältere Brüder von Eduard Rutten waren untergetaucht, und er selbst wahrscheinlich auch, denn er war Student. Er wurde in Maastricht bei einer Durchsuchung in seiner elterlichen Wohnung festgenommen. Zuvor hatte die Familie in Schinnen, dem Geburtsort seines Vaters, gewohnt. [1] Auf demselben Formular aus seiner Akte bei der Oorlogsgravenstichting (Kriegsgräberstiftung) im Nationalarchiv, das vermutlich von der Gemeinde Maastricht ausgefüllt wurde, steht, dass er von der SS verhaftet wurde. Die folgenden Fragen werden darauf ebenfalls beantwortet:
    8. Datum der Ausreise nach Deutschland: Juli 1944
    9. Grund des Aufenthalts in Deutschland: Nach einer Hausdurchsuchung in Deutschland zwangsverpflichtet. (Drei ältere Brüder, Studenten, waren untergetaucht) Nach einem Fluchtversuch in Deutschland nach B(uchenwald) [2] gebracht.
    Der Person, die dies eingegeben hat, war nichts über ein Grab bekannt. Wohl steht da Folgendes:
    Wahrscheinlich starb er während eines Krankentransports vom KZ Buchenwald nach Dachau oder während eines Vernichtungstransports aus Buchenwald. War Anfang April 1945 auf einem Transport.
    Die Leute, die an diesem Formular gearbeitet haben, scheinen nicht Dachau [2] und Flossenbürg [3] von einander unterscheiden zu können. Flossenbürg war kein Außenlager von Dachau, aber es wurde von Dachau aus nach demselben System errichtet. Auf dem Formular wurde ursprünglich als Sterbeort angegeben: Dachau. Später wurde hinzugefügt: Umgebung von Flossenbürg. Das ist ein ganzes Stück weiter nach Norden. [7.1]
    Es ist auch nicht klar, ob er in einem Krankentransport deportiert wurde oder zu Fuß gehen musste.
    Die Erklärung für diese Verwirrung liegt in dem großen Chaos und der Panik, die beim Herannahen der alliierten Truppen unter den SS-Lagerwächtern ausbrach.
    Bei dem im Formular erwähnten Vernichtungstransport handelt es sich um einen der vielen Todesmärsche [4], die die SS gegen Ende der Nazi-Diktatur losschickte, um sich möglichst vieler Häftlinge zu entledigen, und sie über ein ziemlich großes Gebiet zu verteilen.
    Einem Befehl Himmlers zufolge sollte kein KZ-Häftling lebend in die Hände der Alliierten fallen. [6]
    Es ging dabei um Juden, aber auch viele Zwangsarbeiter. Einer dieser Märsche ging von Buchenwald nach Dachau. Vielleicht war auch Eduard Rutten unter ihnen. Wir lesen darüber in der deutschen Wikipedia unter dem Titel Todesmärsche 1945 in Niederbayern [5]:

    Bei den Todesmärschen 1945 in Niederbayern handelt es sich um die Todesmärsche von KZ-Häftlingen des KZ Flossenbürg in der Endphase des Zweiten Weltkrieges.
    Ende April 1945 fand ein Todesmarsch von Buchenwald bei Weimar nach Dachau mit ca. 100–150 Gefangenen statt, welcher auf dem Weg durch die beiden Orte Obergraßlfing und Grafentraubach führte. Die örtliche Bevölkerung war hilfsbereit gegenüber den schwachen und ausgemergelten Gefangenen, soweit die SS-Wachmannschaften nicht eingeschritten sind.

    Grafentraubach, Graßlfing
    Auf dem Weg zwischen Obergraßlfing und Grafentraubach  [7.2] wurden 21 Gefangene erschossen. Die Leichen wurden an Ort und Stelle begraben und später in den Gemeindefriedhof Allkofen und letztendlich im Ehrenfriedhof Steinrain überführt.

    Über den 23. April 1945, der in seiner Akte als sein Todesdatum angegeben wird, steht da:
    Stallwang/Rattiszell [7.3]
    Am 23. April 1945 durchquerten etwa 3.000 Häftlinge Stallwang. Insgesamt kamen 24 Gefangene ums Leben, die über das ganze Dorf verteilt waren. Die Dorfbewohner bestatteten die Leichen notdürftig. Von den Amerikanern wurden sie später aufgefordert, die Leichen wieder auszugraben und sie würdig auf dem Friedhof zu bestatten. Der Todesmarsch ging jedoch nicht über Mitterfels weiter, sondern direkt nach Straubing. Ebenfalls am 23. April 1945 durchquerte der Zug auch Rattiszell. Hier wurden insgesamt 34 Tote verzeichnet: 21 Tote auf dem Todesmarsch über Straubing und 13 auf dem Marsch über Mitterfels/Bogen. Ein Marsch kam auch von Hankenzell her, wo genau am Ort des Gedenksteins fünf Tote aufgefunden wurden. Weitere 19 lagen in der Nähe des Steins.
     [5]

    Zwei Tage nach Eduards offiziellem Todestag führte einer dieser Todesmärsche auch durch das Dorf Mitterfels. Einen Artikel darüber finden Sie auf der lokalen Website: Mitterfels und der 25. April 1945 [6]
    Vielleicht befindet sich in einem dieser Dörfer seine letzte Ruhestätte.

    Fußnoten

    1. https://www.nationaalarchief.nl/onderzoeken/index/nt00446/60df64a8-a136-11e8-828a-00505693001d?searchTerm=Rutten
    2. BuchenwaldDachau
    3. KZ Flossenbürg, Wikipedia • NederlandsDeutschEnglishFrançaisPortuguês
    4. Todesmärsche, Wikipedia • NederlandsDeutschEnglishFrançaisEspañol
    5. Todesmärsche 1945 in Niederbayern
    6. Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels
      Mitterfels und der 25. April 1945
      Schwester M. Tabitha Popp; Guido Scharrer: Kalenderblatt vom 25. April 1945: Zeitzeugen berichten vom Kriegsende und KZ-Todesmarsch (mitterfels-online.de)
      Scharrer Guido: Todesmärsche aus dem KZ Flossenbürg durch die Stadt Straubing und den Landkreis, Straubing 1995
    7. Open Street Map
      1. Flossenbürg
      2. Obergraßlfing – Grafentraubach
      3. Rattiszell – Stallwang
    8. Oorlogsgravenstichting.nl
    9. http://www.maastrichtsegevelstenen.nl/0.OORLOG/oorlog2c-verzet.htm