Hendrik van der Ploeg <i>(Herman)</i>
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Hendrik van der Ploeg ist (noch?) nicht an den Wänden der Gedächtnisapelle aufgelistet
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Kriegsdenkmal in Aachen-Eilendorf

Limburg 1940-1945,
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Hendrik van der Ploeg (Herman)


 27-11-1890 Leeuwarden      24-04-1944 Heerlen (53)
- Untergetauchtenhilfe L.O. - Heerlen -

    Bild: Familienarchiv

    Hendrik van der Ploeg verließ im Alter von 14 Jahren sein Zuhause (seine Eltern waren Alkoholiker) und ging nach Belgien, wo er Friseur wurde. Er war auch Mitglied der SDAP - Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Er wurde dann stark von Troelstra beeinflusst. [6]
    Bei einem Besuch in Amsterdam im Auftrag seiner Partei lernte er Sarah (Lientje) Piller kennen (wahrscheinlich 1918-1920). Sie arbeitete bei der Telefongesellschaft. Sie heirateten und Herman (so wurde er genannt) und Lientje zogen nach Heerlen in Limburg, wo er einen Friseursalon eröffnete und eine neue Abteilung der Partei gründete. [1]
    Nach seinem Friseursalon eröffnete er gegenüber dem Bahnhof in Heerlen ein Bekleidungsgeschäft unter dem Namen Magazijn Utrecht, das als einziges in der Stadt Kleidung auch auf Ratenzahlung anbot. Ein Geschenk des Himmels für Arbeiterfamilien. Dort wohnte er auch mit seiner Familie. [1]
    Ab 1927 war er Stadtverordneter für die SDAP. Nach dem Krieg wurde dieser Name in PvdA, Partij van de Arbeid, geändert, da dieser Vorkriegsname dem der NSDAP, dem Namen der Hitlerpartei, zu ähnlich war.
    Im Jahr 1929 gründete er die SDVP (Sozialdemokratische Volkspartei).
    Van der Ploeg war der Ansicht, dass die undemokratische Methode der Kandidatenaufstellung innerhalb der SDAP die Arbeiter zum Schweigen brachte. Im Hinblick auf die Provinzialratswahlen schloss sich die Partei 1931 mit einigen anderen linken Gruppierungen unter dem Namen Vereenigde Onafhankelijke Democraten zusammen. [2]
    So war er von 1927 bis 1931 Mitglied des Stadtrats von Heerlen, nacheinander für die SDAP und die SDVP. Bei den niederländischen Parlamentswahlen 1929 war er Listenführer der SDVP. Listenführer der Vereenigde Onafhankelijke Democraten bei den Provinzialratswahlen 1931 in Limburg. [3]

    Seine Frau war Jüdin, was sich natürlich stark auf sein weiteres Leben auswirken sollte. Schon vor dem Krieg schmuggelte er jüdische Familien aus Deutschland über die Grenze, bis er auffiel. [1]
    Während des Krieges arbeitete er, wie einige andere Sozialdemokraten, in einer losen Gruppe von Judenhelfern um Pater Beatus van Beckhoven. Wie dieser war er ein großer Netzwerker des Widerstands.
    Es gelang ihm, für viele Menschen Untertauchadressen oder neue Identitäten zu besorgen. Ein ehemaliger Mitarbeiter, der eine Deutsche geheiratet hatte, bekam eine Stelle als Rezeptionist bei der SiPo in Maastricht und gab Bescheid, wenn Gefahr drohte. Ehefrau und Kinder konnten das Haus verlassen, bis die Luft rein war. So konnten sie auch während der Besatzung zu Hause wohnen bleiben. [1]
    Cammaert schrieb über ihn u.a.: begann kurz nach dem Einmarsch der Deutschen in seinem Haus Treffen zu organisieren. Bald bildeten sich kleine Widerstandsgruppen. Am 13. Juni 1942 wurde er als Geisel verhaftet und nach Haaren gebracht. Als er vier Monate später freigelassen wurde, setzte er seine Widerstandsarbeit trotz einer in der Gefangenschaft zugezogenen Lungenkrankheit fort. Sein Haus wurde zum Verteilungszentrum der Untergrundzeitung Het Parool [4] in der Region. Dort fanden regelmäßige Treffen der MitarbeiterInnen von L.O., K.P. und O.D. statt. Pater Beatus lagerte in seinem Haus alle möglichen Güter, die für die Juden im KZ Westerbork bestimmt waren. Am 16. April 1944 starb dieser Heerlener Sozialdemokrat an seiner Lungenkrankheit. [5]

    Ist Van der Ploeg nun ein Kriegsopfer oder nicht? An dem Tag, an dem er und andere Geiseln nach Haaren transportiert wurden, war Folgendes passiert: Ein älterer Mann fror, weil der Lastwagen nur teilweise abgedeckt war, und Herman gab ihm seinen Mantel. Er wurde wegen seiner Krankheit für "lagerunfähig" erklärt und nach Hause geschickt. Seine endgültige Todesursache war Lungenkrebs, AUCH verursacht durch Zigarren. [1]
    Wie auch immer, wir dürfen diesen tapferen Kämpfer gegen jedwede Form von Ungerechtigkeit nicht vergessen.

    Fußnoten

    1. Kogel/Piller Site, genealogie Hendrikus van der Ploeg
    2. Univeriteit Groningen: Research DNPP Politieke partijen Sociaal-Democratische Volkspartij (SDVP)
    3. huygens instituut, Repertorium kleine politieke partijen 1918-1967 H. van der Ploeg
    4. Het Parool tijdens de tweede wereldoorlog
    5. Dr. F. Cammaert, Het Verborgen Front – Geschiedenis van de georganiseerde illegaliteit in de provincie Limburg tijdens de Tweede Wereldoorlog. Doctorale scriptie 1994, Groningen
      6. De Landelijke Organisatie voor hulp aan onderduikers p.668
    6. Wikipedia
      1. Pieter Jelles Troelstra • NederlandsDeutschEnglish
      2. Sociaal-Democratische Arbeiderspartij • NederlandsEnglishFrançais