Johan(n) Zanders
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Johan(n) Zanders ist (noch?) nicht an den Wänden der Gedächtnisapelle aufgelistet
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Kriegsdenkmal in Aachen-Eilendorf

Limburg 1940-1945,
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Johan(n) Zanders


 20-05-1898 Kevelaer      29-04-1945 Siegburg (46)
- Kommunisten & Sympathisanten - Zwangsarbeit - Heerlen -

    Johan Zanders steht in der Kartei der CPN Limburg. [1]
    Auf seiner Karte steht Folgendes:
    Er wurde angeblich am 24. August 1934 verhaftet. Dies ist offensichtlich ein Schreibfehler und müsste 24. August 1943 lauten. Oder war es vielleicht der September? Siehe unten bei Genealogie Moelker.
    Angegebener Grund für die Verhaftung: Hochverrat.
    Sein Todesdatum ist wie oben angegeben, sein Alter zum Zeitpunkt des Todes ist ebenfalls angegeben: 46 Jahre. Todesart: Krank im Gefängnis.
    Seine Witwe Zanders-Hendriks, 38 Stationstraat, hat ein Foto eingereicht.
    Er war Mitglied der CPN, der kommunistischen Partei der Niederlande. Es ist kein Beruf angegeben.

    In der Genealogie Moelker wird sein Vorname Johann geschrieben, geboren in Kevelaer (D), aber wohnhaft in Heerlen. Verhaftet im September 1943, Oktober 44 in Hamm zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Dann in das Zuchthaus Siegburg verlegt. Kurz vor der Befreiung soll er geflohen und durch Granatenbeschuss verwundet worden sein. Angeblich dann in das Lazarett für Typhuskranke in Siegburg eingeliefert. [2]

    Im Zuchthaus Siegburg saßen viele Widerstandskämpfer aus den westlichen besetzten Gebieten ein. Die Häftlinge wurden von den Nazis in großem Umfang Unternehmen in der Region als Zwangsarbeiter zur Verfügung gestellt: der Zellwolle AG in Siegburg, Klöckner und Dynamit Nobel in Troisdorf, sowie den Firmen Löhe, Jakobi und Meys in Hennef. [3]
    Es sind dort kurz vor Kriegsende etwa 300 Gefangene an Typhus gestorben:
    Mit den Zucht­häu­sern in Rhein­bach und Sieg­burg stan­den zwei zen­tra­le Ein­rich­tun­gen der re­gio­na­len NS-Herr­schaft im Kreis­ge­biet. Hier wur­den tau­sen­de von Häft­lin­gen durch­ge­schleust und über Jah­re in­haf­tiert, nicht nur po­li­ti­sche Ge­fan­ge­ne aus der Re­gi­on, son­dern Wi­der­stands­kämp­fer aus West­eu­ro­pa, we­gen „Ras­sen­schan­de“ ver­folg­te Ju­den, „nor­ma­le“ Straf­tä­ter, „Kriegs­wirt­schafts“- und „Rund­funk­ver­bre­cher“. Hun­der­te von ih­nen wur­den ab 1942 im Rah­men der „Thier­ack-Ak­ti­on“ in die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger de­por­tiert, et­wa 300 ka­men durch die ver­hee­ren­de Ty­phus-Epi­de­mie ums Le­ben, die En­de des Krie­ges im Sieg­bur­ger Ge­fäng­nis wü­te­te. [3]

    Cammaert erwähnt für Heerlen zwei Personen mit demselben Nachnamen, die die Arbeit der CPN unterstützten: In Heerlen und der näheren Umgebung unterstützten J. Barelds, J. van Beers, H. Garritzen, E. Kasemier, A.J. Overeem, O. Schumacher, W. Warrink und M. und Th. Zanders die Arbeit von Potze. [4]
    Die beiden wurden am 24. September 1940 im Auftrag von Kommissar Hübner aus Aachen verhaftet, aber später wieder freigelassen. [4, Anhang VIII.]

    Johan(n) war wahrscheinlich Deutscher, da er in Kevelaer geboren wurde. Das liegt in der Nähe der niederländischen Grenze, und es wurde damals noch allgemein die Mundart gesprochen, die sich kaum vom Limburgischen auf der niederländischen Seite unterscheidet. Wahrscheinlich konnte er sich deshalb mühelos in Heerlen einleben, wo er heiratete und nach Ansicht der Nazis Hochverrat beging. Wir können ihn daher als einen echten Limburger Widerstandskämpfer betrachten.

    Fußnoten

    1. Archief CPN Limburg, Image 25
      Collection International Institute of Social History (Amsterdam)
    2. Genealogie Moelker Johann Zanders
    3. rheinische-geschichte.lvr.de Der „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus
    4. Dr. F. Cammaert, Het Verborgen Front – Geschiedenis van de georganiseerde illegaliteit in de provincie Limburg tijdens de Tweede Wereldoorlog. Doctorale scriptie 1994, Groningen
      10. De C.P.N. en de illegaliteit, p.982