Ulrich Matthaeas
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Ulrich Matthaeas


Kriegsdenkmal in Aachen-Eilendorf

Limburg 1940-1945,
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Ulrich Matthaeas


 11-07-1911 Hannover      21-06-1994 (82)
- Deutsche Frontsoldaten - NSDAP - Kriegsverbrecher*innen - Überlebenden -



www.kreis-viersen.de …

    Bataillonskommandeur und Kriegsverbrecher Ulrich Matthaeas nach seiner Gefangennahme durch die Briten
    Foto aus dem Heimatbuch des Kreises Viersen 58 (2007), S. 205.
     [7]

    Im letzten Winter des Zweiten Weltkriegs war Ulrich Matthaeas Kommandant des 1. Bataillons des Fallschirmjäger-Regimentes Hübner sowie Ortskommandant von Roermond. Da die Maas, an der Roermond liegt, an diesem Ort die Front bildete, war er auch Frontabschnittskommandant. Wie er und seine Fallschirmjäger dort hausgehalten haben, können Sie in unserer Geschichte über die Tränen von Roermond lesen. [1]
    Hier ist eine gekürzte Fassung. Seine Aktionen in Roermond waren hauptsächlich durch seine große Angst vor Partisanen motiviert, die sich unter anderem aus seinen Erfahrungen während seiner vorangegangenen militärischen Laufbahn in Russland, Frankreich und Belgien erklären lässt. Er befürchtete, dass die Partisanen sein Bataillon bei den bevorstehenden Kämpfen von hinten angreifen würden. Deshalb setzte er die männliche Bevölkerung zunächst zum Bau von Befestigungsanlagen ein und plante dann, sie als Zwangsarbeiter für die Kriegsindustrie nach Deutschland zu deportieren. Da sich zu dieser Deportation kaum jemand meldete, ließ er am 26. und 27. Dezember 1944 nach einem Scheinprozess 14 Männer im Elmpter Wald auf der deutschen Seite der Grenze bei Roermond erschießen. Dass es sich dabei teilweise (wie sich später herausstellen sollte) um Nazi-Sympathisanten handelte, spielte keine Rolle.
    Sein wichtigster Helfer bei der Durchführung des Terrors war F.W. Held [2].
    Nachdem er nach Kriegsende verhaftet worden war, wurde er am 17. Februar 1946 in Dachau der niederländischen Militärpolizei übergeben, die ihn nach Vught bringen sollte. In der niederländischen Militärvertretung in Wiesbaden sollten sie eine Pause einlegen. Auf dem Weg dorthin hatten sie Matthaeas so schwer misshandelt, dass sie dachten, sie hätten ihn zu Tode geprügelt und ließen ihn dort in einem offenen Keller zurück. Aber er hat nur so getan und hat die Beine in die Hand genommen. Nachdem er fünf Jahre lang unter falschem Namen gelebt hatte, nahm er seinen ursprünglichen Namen wieder an, als er 1952 erfuhr, dass in den Niederlanden kein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden war. Matthaeas meldete sich 1956 sogar unter seinem eigenen Namen bei der neu aufgestellten Bundeswehr. [3]
    Zufälligerweise wurde er dort als Berater seines ehemaligen Regimentskommandeurs Friedrich Hübner eingesetzt. Dieser kannte seine Kriegsvergangenheit und begann sofort, belastendes Material gegen Matthaeas zu sammeln. Es folgte eine Anklage, die jedoch erfolglos blieb. [4]
    Er wurde nie für seine Verbrechen verurteilt, auch weil die deutsche Justiz nach dem Krieg nicht von ehemaligen Nationalsozialisten gesäubert wurde. Die nachstehenden Links führen Sie ab Punkt 2 zu niederländischen und deutschen Texten.

    Fußnoten

    1. Die Tränen von Roermond
    2. Fred Cammaert, Het Verborgen Front – Geschiedenis van de georganiseerde illegaliteit in de provincie Limburg tijdens de Tweede Wereldoorlog. Doctorale scriptie 1994, Groningen
      6. De Landelijke Organisatie voor hulp aan onderduikers • VIII-IX, p.621 ff
    3. NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld Das Mahnmal im Grenzwald von Niederkrüchten
    4. Fred Cammaert, Oorlogsmisdadiger Ulrich Matthaeas en de falende naoorlogse Duitse justitie
    5. liberationroute.com • Razzia’s en verraadRaids and betrayalRazzien und Verrat
    6. maasniel.nl • Het verzet in wereldoorlog 2
    7. https://www.kreis-viersen.de/system/files/dokumente/marcus_klaus_hbv_58_2007_der_tod_im_luesekamp.pdf