16 Sept 44
Erinnerungen von Pierre Schunck 2
Originalgröße 2464 × 3472 pxBevölkerung von Berg saß. Dies war Anlass zu einiger Verwirrung gewesen, weil die Menschen dachten, sie wären schon befreit worden.
Über die leere Straße verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle, obwohl noch regelmäßig von der Höhe bei Schimmert von den Deutschen auf der anderen Seite der Göhl geschossen wurde, und ich sah Wolken von explodierenden Granaten über Ravensbosch.
In Maastricht gelangte ich zur Militärregierung am Vrijthof, um herauszufinden, wo der Nahrungskommissar zu finden sei. Am Eingang wurde ich von einem Soldaten in englischer Uniform angehalten. Dieser verwies mich auf einen überfüllten Warteraum . Ich ging halt wieder nach draußen und bat meinen Jeepfahrer, einen schwer bewaffneten amerikanischen Soldaten, mich zu begleiten. Dieser fragte den wachhabenden Soldaten auf amerikanischem Englisch: „Wo sitzt dein Commander?“ Sofort wurden wir zu ihm geführt, an allen Wartenden vorbei. Ich trug das Salamander-Armband (Symbol des Widerstandes).
Der Militärbefehlshaber stand auf, schickte die Leute weg und war sichtlich nervös. Ich legitimierte mich, indem ich auf das Armband zeigte, als Bezirksleiter der L.O. in Valkenburg, sagte, dass die Bevölkerung sich in den Höhlen aufhielt, ohne Nahrung und ohne medizinische Versorgung und Medikamente. Ich bat um Lebensmittel und deren Transport. Er sagte, für Transport sorgen zu können. Außerdem wusste er, dss deutsche Armeebestände in einer Keramikfabrik gefunden worden waren uns dass der Nahrungskommissar dabei wäre, sie zu inventarisieren.
Der Rest der Geschichte hat Pierre Schunck später geschrieben. Da fährt er fort:
Den Nahrungskommissar fand ich in der Sphinxfabrik. Dieser half hervorragend. In der Suppenküche an der Sphinx wurde eine Anzahl von Fässern (gereinigte Mülltonnen) mit warmem Essen gefüllt.
Der Transporter erwies sich als großer LKW des ENCI-Zementwerks. Brot kam aus der „Maastrichtse Broodfabriek“, mit einem Lieferwagen eines örtlichen Drogisten. So war die Lebensmittelfrage also geregelt.
Nach ein paar Tagen kam das Rote Kreuz mit einem Arzt, einer Krankenschwester, einigen Offizieren und einer Handvoll Journalisten.
Später wurde die Nahrungsversorgung für die evakuierte Bevölkerung von Kerkrade fortgesetzt, die teilweise nach Valkenburg kam. Als es der US-Armee gelang, in das Kohlenrevier vorzurücken, hörte der deutsche Artilleriebeschuss auf. Die Bevölkerung konnte die Höhlen verlassen.
Lesen Sie mehr über die Evakuierung von Kerkrade, und insbesondere des Krankenhauses, bei Dr. Gerd Kreijen, der dort Arzt war. Nach der Evakuierung kam ein Teil dieser Menschen mit Dr.Kreijen nach Valkenburg (Es gibt da viele Hotels. Im Hotel Franssen wurde ein provisorisches Krankenhaus eingerichtet). Er war ein Cousin meiner Mutter und hat in der Zeit bei uns gewohnt.
Pierre Schunck